Besserungsanstalt im WG-Format

Jugendhilfe Im September läuft der Förderschwerpunkt "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" an, das die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern, freien Trägern und Betroffenen verbessern soll
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Eat the rich", esst die Reichen. "Ich kann warten". "Kill the cops". "Buddha ist überall". Sinnsprüche, Beschimpfungen, Lebensweisheiten: Die Wände sind voll davon in der Zimmerstraße 10 in Berlin-Kreuzberg, nahe am Checkpoint Charlie, dem ehemaligen Kontrollposten der Alliierten. Im fünften Stock des Sozialbaus wohnen fünf Jugendliche in einer WG. "Betreutes Wohnen" steht auf einem Aufkleber an der Tür. Amerikanische Küche, große Fensterfront, abgewetzte Couch, vier Fernseher - so sieht es im Innern der Wohnung aus. Was auf den ersten Blick eine ganz gewöhnliche Studenten-WG zu sein scheint, ist in Wirklichkeit eine "teilstationäre Maßnahme der Jugendhilfe gemäß Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)".

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