Bibi und die Junta

Israel Die Knesset-Wahl am 9. April gilt als wegweisend. Sie wird entscheiden, ob das Land sein demokratisches System behält
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2019
Härte zeigen, das ist im Wahlkampf auch die Devise von Netanjahus Herausforderer Benny Gantz
Härte zeigen, das ist im Wahlkampf auch die Devise von Netanjahus Herausforderer Benny Gantz

Foto: Thomas Coex/AFP/Getty Images

Es gibt in Israel neuerdings ein Parfüm mit eigentümlichem Duft. In einem schwarz-weiß gedrehten Werbespot schreitet eine attraktive Frau mit einem lässig über die Schultern geworfenen Mantel eine Treppe hinab, von seichter Musik begleitet. Eine Brise weht durch ihre Haare, feurig blickt sie in die Kamera. Dazu hört man die sexy gehauchten Worte „Faschismus“, „Justizreform“, „Behinderung des Obersten Gerichts“. Sie geht auf das beworbene Produkt zu – es heißt „Faschismus“ – und sprüht sich damit ein. Als wäre das Flakon falsch etikettiert, sagt sie, plötzlich mit harter Stimme: „Das riecht aber eher nach Demokratie.“

Über Stil und Geschmack kann man streiten. Makabe