Bilder von elf Monaten

Medientagebuch Irgendwas passiert immer: Voreilige Fernseh-Rückblicke und zu lange Jahre
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Die Freilassung von Susanne Osthoff und ihrem Fahrer am letzten Sonntag ereignete sich so unerwartet und emotionslos, wie die ganze Geschichte ihrer Entführung gewesen ist. Es gab den Appell von Osthoffs Familie und ein paar Mahnwachen, aber die große Teilnahme der Bevölkerung, aus der künftige Zweiteiler im Privatfernsehen Populärmythen stricken, blieb aus. Keine Fußballspieler, die mit dem Schriftzug "Freiheit für Susanne" auf der Brust vor den Ball traten, keine großen Politikerworte, kein kollektives Aufatmen über die Freilassung, die mitfühlend-wartende Deutsche erlöst hätte.

So ist das Schicksal von Susanne Osthoff nur äußerlich eine Weihnachtsgeschichte. Tatsächlich handelt es sich um einen Fall von vorauseile