Biologie des Unbewussten

Synaptische Spuren Psychoanalyse und Hirnforschung scheinen feindliche Disziplinen zu sein - doch die neurologische Fundierung der Psychologie, die Freud einst wünschte, findet neue Anhänger
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"Neuro-Psychoanalyse" - gegensätzlicher könnte das junge Paar nicht sein. Auf der einen Seite die Neurowissenschaften, unter deren Vertretern manche dazu neigen, "den" Menschen auf eine Maschine zu reduzieren, die von chemischen Prozessen im Gehirn gesteuert wird. Auf der anderen Seite die Psychoanalyse, die - im Idealfall - das entstehende "Ich" in seinen je konflikthaften Auseinandersetzungen mit den Eltern, dem Milieu und dem wiederum vom Außen mitgeprägten Unbewussten zu verstehen sucht. Da liegt der Verdacht nahe, dass dieses Paar eine bloße Zweckgemeinschaft bildet. Die Hirnforschenden sehen in der Psychoanalyse ein Instrument, mit dem sie die unerschöpfliche und bildhafte Datenmenge, die sich mit immer besseren Apparaten vom menschlichen Hirn gewinnen l