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Selbsthilfe Lange galten Mikrokredite als Wundermittel gegen Armut. Jetzt leihen selbst kommerzielle Banken den Ärmsten Geld – und drohen, den Ruf der Branche zu beschädigen
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Auf dem Sparbuch ist Geld zwar vermeintlich sicher, doch helfen tut es dort niemandem. Viele Menschen möchten mit ihrem Ersparten aber noch etwas Gutes bewirken. Finanzinstitute haben diesen Trend erkannt und bieten ihren Kunden daher Möglichkeiten, ihr Geld „sozial verträglich“ anzulegen. Besonders faszinierend ist der Gedanke, sein Geld an Arme weiter zu reichen, damit diese ihre Geschäftsideen umsetzen und sich so selbst aus der Armut befreien können – mit so genannten Mikrokrediten von nicht mehr als 1.000 US-Dollar. Der bangladeschische Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus erhielt vor vier Jahren den Friedensnobelpreis dafür, dass er Mikrofinanzen als Instrument der Armutsbekämpfung in den Fokus rückte. Das Nobelpreiskomit