Blau-Gelb weht und verweht

Krim Ukrainische Militärs auf der Halbinsel fühlen sich von Kiew allein gelassen und wissen nicht, was nach dem Referendum am 16. März mit ihnen passiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2014

Die beiden bis auf den letzten Platz besetzten Trucks erreichen die ukrainische Raketenbasis vor Sewastopol im Schutz der Dunkelheit und einer dicken Nebelsuppe. Nachdem die Ladeklappen gefallen sind, schwärmen die russischen Soldaten aus. Wenn ihr euch nicht ergebt, wird geschossen, rufen sie. So weit kommt es nicht, schon bald beruhigt sich die Lage, die Transporter wenden und fahren in rasantem Tempo wieder ab. Der Kommandant des Stützpunktes steht am Tor. „Wir haben ihre Befehle ignoriert“, sagt er, während ihm einer der russischen Selbstschützer ins Gesicht leuchtet und ihn am Reden zu hindern sucht.

Internierter General

Zur Krim gehören etwa ein Dutzend ukrainische Militärposten mit einigen tausend Mann Personal. Diese Präsenz könnte