Blöd, wenn's jemand merkt

Urheberrecht Verleger Hubert Burda prangert wie kein anderer Urheberrechtsverletzungen im Netz an. Doch eine Burda-Zeitschrift benutzte Bilder einer Modebloggerin – ohne zu fragen
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Mary Scherpe erinnert sich noch gut an den Tag, an dem ihr Kampf gegen einen der größten deutschen Medienkonzerne begann. Sie spazierte durch Berlin, als ihr Handy klingelte. Eine Freundin war dran, gratulierte und fragte, warum sie nichts davon erzählt habe, dass sie Bilder an das Frauen-Magazin Young verkauft habe. Mary Scherpe wusste von nichts.

Sie eilte zu einem Kiosk und besorgte sich die Oktober-Ausgabe des Burda-Blattes. Darin fand sie eine siebenseitige Geschichte mit neun Fotos von ihr. Ohne, dass sie gefragt wurde, ohne Nennung ihres Namens und ohne ein Honorar erhalten zu haben. „Ich dachte, ich sehe nicht recht“, erzählt sie heute.

Die 27-Jährige ist Studentin der Kunstgeschichte und Japanologie, vor allem aber ist sie Fotografin und Modeblog