Bloß kein Erinnerungskombinat

Tunnelblick der Historiographie (I) Unhaltbare Zustände in der öffentlichen Darstellung der DDR-Gesellschaft. Eine zaghafte Kurskorrektur ist vorerst gescheitert
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Es liegt wohl an der Götterdämmerung der US-Administration, dass sich die Abwendung westlicher Neocons von ihren eigenen Thesen derart häuft, obwohl diese dem Publikum noch vor kurzem als unbezweifelbar dargestellt wurden. Anderthalb Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der bipolaren Weltordnung riecht es nach dem Anbruch neuer Zeiten. Zu den einst gefeierten intellektuellen Mandarinen des Neokonservatismus, die sich inzwischen revidiert haben, zählt der Politologe Francis Fukujama. 1990 hatte er die nach dem Ende des Sowjetblocks erwartete zeitlose Dominanz eines marktradikalen Chiliasmus in dem viel zitierten Diktum vom "Ende der Geschichte" prägnant formuliert und damit der "neuen Ära" eine Dachzeile verschafft. Heute sähe er das anders, ließ er k