Böse Mienen, böses Spiel

Großbritannien Boris Johnson glaubt, dass er die EU nach dem Brexit in den Schwitzkasten nehmen kann – ein Fall von Selbstüberschätzung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2020

Bis zum Jahresende muss eine Einigung her, wohl oder übel. Dann sollten die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien vertraglich geregelt sein. So will es die britische Regierung und hat eine Verlängerung per Gesetz ausgeschlossen. Die EU sieht das entspannter, eine prolongierte Übergangsfrist wäre leicht zu haben und sinnvoll. Chefunterhändler Michel Barnier sagt das auch unter Verweis auf seine Verhandlungsstrategie. Danach ist ein umfassendes Freihandelsabkommen ohne Zölle und Quoten möglich, wenn die Briten einwilligen, EU-Standards beim Umwelt- und Verbraucherschutz, bei den Arbeitnehmerrechten, bei Subventionen, beim Daten- und Markenschutz zu respektieren. Wenn sie sich verpflichten, auf Dumpingpraktiken zu verzichten und