Botschaften aus dem Unbewussten

Im Gespräch Eigentlich wollte sie nur über ihre Großmutter schreiben - doch dann stieß die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun auf unerledigte Nachrichtenketten, die ihre Familiengeschichte in der NS-Zeit in ein neues Licht rücken
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FREITAG: Frau von Braun, Sie haben mit Ihrer "Stillen Post" erst begonnen, als alle Protagonisten schon tot waren. War das Rücksichtnahme oder wollten Sie vermeiden, dass sich die anderen Stimmen am Ende einmischen?
CHRISTINA VON BRAUN: Eine Rolle spielte sicher, dass ich erst nach dem Tod meiner Mutter innerlich frei war, um einen objektivierenden Blick auf die eigene Familie werfen zu können. Meine Mutter war in den letzten zwei Jahren ihres Lebens nur noch wenig ansprechbar. Da hätte sie sich nicht mehr eingemischt. Es ging also mehr um die innere Freiheit.

Sie nennen Ihr Buch im Untertitel "eine andere Familiengeschichte" und meinen damit, dass Sie die Geschichte der Frauen Ihrer Familie aufschreiben wollten. Überliefern Frauen ihre Geschichte anders als die Mä