Breit gegen die Wand

Berlinale Das Kino ist schon oft gestorben, am prächtigsten in Breitwand-Filmen. Die Retrospektive der Berliner Filmfestspiele ist dieses Jahr einem ausladenden Format gewidmet
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Jedes Bild hat einen Rahmen, der es begrenzt. Sonst wäre es kein Bild, sondern ein Teil von etwas anderem, der Wirklichkeit zum Beispiel. Industrielle Bilder haben normierte Rahmen. Filme haben ein „Format“. Das Format eines Filmes sagt viel darüber aus, was in seinen Bildern geschehen kann und was nicht. Dass sich ein Format von 1:1,33 im Kinobild so durchgesetzt hat, dass man es als „Normalformat“ bezeichnet, ist eine jener Verabredungen zwischen Produktion und Publikum, in denen sich Ökonomie und Ästhetik industriell verbinden. Die Academy of Motion Picture Arts and Science in Hollywood hat das Format der academy ratio zum vorherrschenden, aber nie einzigen machen können. Bereits in Abel Gances Napoleon (1926) gibt es das „Fresko