Briefe ins Leere

Erziehung Väter verlieren nach einer Trennung oft ungewollt den Kontakt zum Kind. Ein Verein versucht zu helfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2020
Briefe ins Leere

Illustration: Ira Bolsinger für der Freitag

Eigentlich hätten bei Jens Lothar* die Alarmglocken läuten müssen. Seine damalige Frau erzählte ihm, ihre Tochter aus einer früheren Beziehung wolle mit ihrem Papa nichts zu tun haben. Heute ist der Marburger Chemiker um einiges klüger: Nach der Trennung im Jahre 2013 verlor auch er – gegen seinen Willen – zunehmend den Kontakt zu seinem damals siebenjährigen Sohn Felix und ebenjener Ziehtochter.

Erst erklärt Felix’ Mutter, sie müsse ihren Sohn dazu drängen, dass der seinen Vater besucht. Vater und Sohn sehen sich nur noch jedes zweite Wochenende. Dann folgt die Scheidung. Die Mutter zieht mit den Kindern, ohne Lothar zu informieren, ans andere Ende der Stadt. Lothar fühlt sich immer ohnmächtiger. Er wendet sich a