Brüder, in die Tonne

SPD In Dortmund feiert Kabarettist Rainald Grebe das 150-jährige Bestehen einer sterbenden Ex-Volkspartei: wehmütig, aber nicht rührselig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019

Beinahe hätte man den „Münte“ umarmt, das SPD-Urgestein, so wie er da rumstand, im Foyer, als Ehrengast.

Die Bühne, ein holzvertäfelter Raum, die Wände oberhalb mit dunkelrotem Stoff ausgekleidet. Genauso stellt man sich die Örtlichkeiten eines SPD-Ortsvereins vor. Von rechts aus der Pathologie werden immer wieder frisch gehaltene SPD-Ikonen und Totgesagte reingefahren, für ihre Auftritte als fleischgewordene Zitate heroischer SPD-Vergangenheit. Marlena Keil verkörpert die aktuelle SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, die aber nicht reflexhaft einfach nur ihr Fett abbekommt. Die Liedfolge der Arbeiterlieder wird wie in einem Gottesdienst angezeigt, der Sozialismus somit als Religion persifliert. Überhaupt: Es wird viel persifliert und paro