Israel: Carte blanche für Bennett

Nahost Die neue Regierung will Benjamin Netanjahus Rückkehr an die Macht verhindern – bleibt aber bei dessen Außenpolitik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2021

Nach 20 Stunden im Willard Intercontinental in Washington hatte die Warterei für Naftali Bennett schließlich ein Ende. Einen Tag später als geplant kam es zu dem Treffen, auf das Israels Ministerpräsident seit seinem Amtsantritt im Juni hingearbeitet hatte: die Zusammenkunft mit Joe Biden. Wegen des Anschlags auf den Flughafen von Kabul musste der Termin im Weißen Haus um einen Tag verschoben werden. Dort bat der US-Präsident Bennett vergangenen Freitag zu dessen Freude zunächst nicht ins Oval Office, sondern zum Kaffee in sein privates Esszimmer. Eine Geste, um die frostigen Beziehungen zu beenden, die zwischen Biden und Bennetts Vorgänger Benjamin Netanjahu geherrscht hatten. Eine Einladung nach Washington hatte der Nachfolger Donald Trumps dem isr