Chattanooga Choo Choo

Das Bild des Vaters Über die Reise des Bauern Sok Pram aus dem Süden in den Norden Kambodschas
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Nacht verliert ihr blaues Band. Stumpfes Morgenlicht lässt die schmalen Ritzen der Bambushütte aufscheinen. Sok Pram liegt ohne Traum und Schlaf, aber nur der Alptraum hat kein Gesicht. Schuld an allem ist nicht der schrille Gesang der Zikaden. Er hasst diesen Tag wie sonst keinen im Jahr. Eine halbe Stunde noch, bis der Sonnenball träge am Horizont leckt. Es wird Zeit für den Reisbauern Sok Pram. Er muss aufstehen, die Petroleumlampen in seiner Hütte herunter drehen, in den Anbau trotten, pralle Säcke mit geschältem Reis und Sojabohnen als Proviant auf den Karren wuchten, einen großen Bottich mit gelbem Palmzucker daneben stellen. Schönen Palmzucker, die Ware tauscht sich. Schließlich die großen, braunen Krüge, die leer sind