Chef als Programm

Athen Inhalte spielen im Wahlkampf kaum eine Rolle. Es herrscht Politikverdrossenheit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2015
Kein schlechter Plan: ein System stoppen, das Hunderttausende Griechen in die Armut getrieben hat
Kein schlechter Plan: ein System stoppen, das Hunderttausende Griechen in die Armut getrieben hat

Foto: Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Frenetisch jubeln die Zuhörer, sie schwenken Fähnchen und bewerfen sich mit Konfetti. Durch Sprechchöre feiern im Zentrum Athens Zehntausende ihren Kandidaten wie einen Erlöser. Am Himmel explodieren Feuerwerkskörper. Überall hängen Parteibanner – an Gebäuden, Bäumen und Laternen. Aus Lautsprechern scheppert Musik. Es herrscht eine Stimmung wie auf einem Pop-Festival. Plötzlich braust ein Jubelschrei durch die Menge. Der mit schäumender Euphorie bedachte Politiker tritt ans Rednerpult. Was er seinem Auditorium zuruft, klingt wie eine Verheißung: „I Megali Allaghi“, der große Wandel steht an, alles wendet sich zum Guten. So klingt das ewige Wahlversprechen dieses Landes. Wird es ausgesprochen, folgen minutenl