Streicheleinheiten für Gabriel Boric

Chile Der neue Präsident Gabriel Boric bekennt sich zum Vermächtnis Salvador Allendes und zur Integration Lateinamerikas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2022
Chiles Präsident Gabriel Boric bei einer Pressekonferenz am 14. März 2022
Chiles Präsident Gabriel Boric bei einer Pressekonferenz am 14. März 2022

Foto: Martin Bernetti/AFP/Getty Images

Es war für Chile am Wochenende die erste Vereidigung eines krawattenlosen Präsidenten, dazu das Winken und die erhobene Faust des künftigen Staatschefs. Mehr noch: Gabriel Boric verbeugte sich vor dem Vermächtnis Salvador Allendes und beendete seine erste öffentliche Rede auf einem Balkon des Moneda-Palastes, in dem Allende am 11. September 1973 die „freiheitlichen Alleen“ beschworen hatte, als sein Amtssitz von putschenden Militärs bombardiert wurde. In dieses Gebäude ziehe heute das Volk ein, so Boric. Chiles stockkonservative Elite reagierte empört über den die Etikette missachtenden, „obendrein unverheirateten“ Heavy-Metal-Fan.

Von seinem Kupfer abgesehen, ist Chile geopolitisch kein bedeutendes Land. Dass nun aber Bor