Christine Becker: „Meinen spitzen Bleistift hasste er“

Interview Seit dem Tod des Schriftstellers Jurek Becker im Jahr 1997 betreut seine Frau Christine dessen Nachlass. Wir erreichen sie via Skype in New York
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2022
Die Herausgeberin Christine Becker am Schreibtisch ihres verstorbenen Mannes, Jurek Becker
Die Herausgeberin Christine Becker am Schreibtisch ihres verstorbenen Mannes, Jurek Becker

Foto: Rolf Zöllner/IMAGO

„Du klarer Fall, wenn man mich fragen würde, ob der Tag, an dem wir uns zum erstenmal begegnet sind, ein besonderer Tag in meinem Leben war, würde jede Faser meines Körpers rufen: Ja, ja, ja! Und zu gern würde ich erläutern, worin das Schicksalhafte dieses Tages lag. Doch woran immer es liegt – es stellt mir niemand so grundlegende Fragen.“

Die Adressatin der Postkarte, die mit diesen Sätzen eingeleitet wird, ist Christine Becker. Datiert ist sie auf den 31. Januar 1997, ihr Verfasser ist der Schriftsteller Jurek Becker. Nur wenige Wochen später wird er in seinem Landhaus im schleswig-holsteinischen Sieseby an den Folgen einer Darmkrebserkrankung sterben. 14 Jahre waren die Eltern eines gemeinsamen Sohnes ein Paar, zwölf davon verhei