Wenn Heinz-Peter Meidinger auf den Fernsehbildschirmen auftaucht – und das ist seit Beginn der Pandemie gefühlt täglich der Fall –, dann wissen die Zuschauenden schon vor dem ersten Satz, was gleich kommt. Der medial einflussreiche Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands repräsentiert für das Bildungswesen das, was Karl Lauterbach und Lothar Wieler für die Entwicklung der Inzidenzen sind: Täglich grüßt das Murmeltier, die Aussichten sind düster. „Mehr Schulen werden dicht machen müssen“, fürchtete Meidinger zuletzt, wegen der Omikron-Welle sei „Normalität in weite Ferne gerückt“. Der pensionierte Pädagoge, bis Juli 2020 war er Direktor eines Gymnasiums im niederbayerischen Deggendorf, trägt in ihm kritisch gesinnten Kreisen den spöttischen Spitznamen „Unke“.
Seine dunklen Prognosen untermauert er mit ständigen Appellen an die gesamtgesellschaftliche Solidarität, de facto jedoch bedient er ausschließlich die eigene Klientel. Dafür stehen Sätze wie dieser: „Wenn wir die Kontakte herunterfahren müssen, können die Schulen nicht außen vor bleiben.“ Meidinger agiert, überspitzt formuliert, als Lautsprecher einer Berufsvereinigung, die den Arbeitsplatz ihrer Mitglieder am liebsten verschlossen sieht.
Die GEW singt mit
Damit steht er nicht allein. Sein Kollege Udo Beckmann, Chef des Verbands Bildung und Erziehung, der die Lehrkräfte im Deutschen Beamtenbund organisiert, verlautbart ganz ähnliche Stellungnahmen. Selbstverständlich ist der konservative Deutsche Philologen-Verband Teil des Panik-Orchesters, und leider stimmt auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ein. Bei der progressiv orientierten GEW könnte man anderes erwarten – mehr Sensibilität für die sozialen und psychologischen Folgen der Pandemie-Bekämpfung. Die Suizidversuche unter Kindern und Jugendlichen sind nach einer Untersuchung des Universitätsklinikums Essen während der Corona-Krise deutlich gestiegen. Der Nachwuchs aus benachteiligten Familien wurde bei der Bildung weiter abgehängt, unter geflüchteten Kindern sind Rückschritte beim Erlernen der deutschen Sprache nachweisbar. Zu enge Wohnungen bieten kaum Platz für Homeschooling, gelernt wird dann am Küchentisch. Die Eltern können meist nicht helfen, für einen erfolgreichen Digitalunterricht fehlen schon die technischen Voraussetzungen wie Internetanschluss oder Drucker. Meist gibt es nur Handys.
Trotz Auflagen wie Maskenpflicht, regelmäßigem Testen und der Beschränkung auf die eigene Klasse besteht ständig die Gefahr erneuter Schließungen. Das rigide Vorgehen unterscheidet sich von dem der Nachbarstaaten. Frankreich oder die Schweiz zum Beispiel hielten die Schulen immer offen, selbst als es noch keine Impfmöglichkeiten gab. Die Geringschätzung öffentlicher Bildung hat hierzulande Tradition, in Corona-Zeiten führte sie zu einem deutschen Sonderweg, zumindest im europäischen Vergleich.
Im globalen Süden, in Bangladesch, Mexiko oder auf den Philippinen, fielen die Maßnahmen allerdings noch viel drastischer aus, teilweise waren die Schulen für ein Jahr oder mehr dicht. Das Hilfswerk UNICEF schätzt, dass insgesamt mindestens 200 Millionen Kinder über einen langen Zeitraum auf Unterricht verzichten mussten, es spricht von einer „schweren weltweiten Bildungskrise“. In Brasilien sind zahlreiche Schülerinnen und Schüler nach Ende der Schließungen nicht mehr in ihre Klassen zurückgekehrt. Stattdessen haben sie, auch wegen der Notlage ihrer verarmten Familien, Billigjobs angenommen. Sie verrichten also wie in der Vergangenheit Kinderarbeit.
In Deutschland zeichnet sich eine endemische Entwicklung der Pandemie ab, doch neben Politikern und Virologinnen reden auch pädagogische Interessenvertretungen den erneuten Wechsel zum Distanzunterricht an den Schulen geradezu herbei. Die GEW nennt sich „Bildungsgewerkschaft“, viele ihrer Statements aber machen die Bezeichnung unglaubwürdig. Sie suggeriert ein Profil, das gesellschaftspolitische Ziele verfolgt und über berufsständischen Lobbyismus hinausgeht. Sich neben der Unterstützung der Lehrkräfte auch für die Interessen von Kindern und Eltern einzusetzen, davon ist wenig zu spüren.
Mehr als 90 Prozent sind geboostert
Aktuelle Kostprobe: Der Landesverband Sachsen hält „Schulschließungen bei hohen Infektionszahlen für sinnvoll“. Schon im ersten Lockdown hatte dieser protestiert, weil ältere Lehrkräfte vor der Freistellung ein ärztliches Attest über ihre Vorerkrankung vorlegen sollten. In Nordrhein-Westfalen lehnte die GEW die Wiederöffnung der Förderschulen ab: Ausgerechnet Kinder mit Handicap sollten weiter zu Hause bleiben, mit der diskriminierenden Begründung, sie könnten die Abstandsregeln nicht einhalten. Fazit: Eine sich fortschrittlich verstehende Organisation, die zum Deutschen Gewerkschaftsbund gehört, agiert einseitig als Vertretung der Lehrenden – und nicht der Lernenden. Im Vordergrund steht der gesundheitliche „Schutz“ der eigenen Mitglieder.
Diese Lobby-Politik deckt sich nicht mit der erhobenen Forderung nach Bildungsgerechtigkeit. In der Sorge um die Lehrkräfte gerieten Kinder und Jugendlichen ins Abseits. Zu Recht hat die GEW die Versäumnisse der Schulbürokratie kritisiert, als diese sich wenig um die Anschaffung von Luftfiltern kümmerte. Sie hat auch stets auf den maroden Zustand der Schulgebäude hingewiesen, der jetzt vielerorts dazu führt, dass sich kaputte Fenster nicht öffnen lassen. Doch über 90 Prozent der Lehrenden sind mittlerweile geimpft, die meisten schon geboostert. Dem verweigert sich nur noch ein Kern aus dem Umfeld der esoterisch angehauchten Waldorf-Pädagogik.
Daher ist überfällig, den Blick wieder vorrangig auf die Schülerinnen und Schüler zu richten, denn sie gehören zu den Hauptleidtragenden der Pandemie. Irritierend ist in diesem Kontext, dass sich sogar Heinz Hilgers, der Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds, dafür einsetzt, „nicht um jeden Preis am Präsenzunterricht festzuhalten“. Mit solchen Äußerungen befördert er indirekt neue Schulschließungen. Hier offenbart sich eine umgedeutete, geradezu missbräuchliche Interpretation des Begriffs „Schutz“: Denn faktisch werden Kinder und Jugendliche so ihrer Bildungschancen und Aufstiegsmöglichkeiten beraubt.
Kommentare 36
Ja, Was macht man, wenn Lehrer ausfallen? Dann schließen sich die Schulen von selbst!
Ich glaube, das Kindwohl wird nur vorgeschoben, um die Gesundheitsschutzmaßnahmen zu kritisieren und gegen die Impfpflicht zu wettern. Diese KritikerInnen haben doch selbst keine Kinder und wissen nicht, wovon sie reden. Es gibt viele Eltern, die gerne die Wahlfreiheit zwischen Präsenzunterricht und Online hätten. Und die LehrerInnen werden verheizt und haben keine Lust mehr.
Und ob die Pandemie in eine Endemie übergeht, ist noch keineswegs sicher. Wer die Kinder zu Virusschleudern machen will, der hat was gegen Kinder!
Absolut.
Mal wieder ein widerlicher, hetzerischer Artikel zu Corona hier im Freitag. Eine Aneinanderreihung von persönlichen Schmähungen. Ich denke, damit sollte sich der Presserat einmal beschäftigen.
Ich bin auch dafür, die Schulen nur im Extremfall zu schließen und hoffentlich gar nicht mehr. Aber man kann es nicht ausschließen. Warum unterstellt man den Funktionären der Lehrerverbände böse Absichten? Man kann ja kritisieren, dass man deren Sorge für übertrieben hält, aber doch nicht auf diese ekelhafte Art und Weise.
Wir könnten längst fast alles öffnen, wenn die asozialen, kindischen Egozentriker in diesem Lande nicht so zahlreich wären und sie sich hätten impfen lassen. Ganz einfach! Da ich weiß, wie dumm viele Menschen sind, hätte ich schon sehr lange die allgemeine Impfpflicht eingeführt.
@Magda:
Das ist also der von Ihnen so hochgelobte Herr Gesterkamp? Von dem halte ich ungefähr so viel wie von Ihnen.
Grundsätzlich halte ich es nicht für sinnvoll, Gewerkschaften dafür zu kritisieren, dass Sie für Ihre Mitgliederinteressen kämpft! Das ist deren Aufgabe.
Des Weiteren verstehe ich nicht, warum Universitäten bis heute breitbandig die Studentenpräsenz verhindern kann, dafür aber nicht in die Kritik gerät, wie die Schulen.
Weiterhin haben auch Lehrer Familie, die gefährdet werden, wenn Corona in den Schulen bei Päsenzunterricht verbreitet wird.
Wenn man sich anschaut, wie Entscheider sich fast perfekt schützen können, mit Plexiglasscheiben überall in Amtsstuben und Landtagen, dann ist nicht zu verstehen, warum man gerade bei Lehrern und Schulen meint, da ginge noch was. Ein Lehrer steht mehrere Stunden täglich mit Maske vor einer Klasse mit teilweise über 30 Kindern in kleinen Räumen. Ich wünschte mir, Kritiker würden sich das im Kontext zu den anderen Schutzaßnahmen, außerhalb der Schulen, mal genau anschauen oder selbst erleben.
Vom sicheren Zuhause ist Kritik leicht und natürlich ohne Risiko auf Ansteckung zu üben.
Im gehobenen Kleinbürgertum gibt es Neidgefühle gegen LehrerInnen, die auch im Artikel zum Ausdrck kommen.
Ich glaube, der Artikelschreiber ist einfach lebensfremd. Er hat weder Ahnung von Kindern, noch von Schulproblemen, mit denen er sich vom grünen Tisch aus beschäftigt.
Viele Eltern, die ich kenne, sind sauer ihre Kinder in die Schulen schicken zu müssen, weil die Kinder Eltern und Großeltern infieren können. Und die LehrerInnen sind einfach ausgebrannt. Das alles nimmt der Autor einfach nicht zur Kenntnis, eben lebensfremd. Und sowas arbeitet für die RLS.
Ohne LehrerInnen, keine Schulen!
Zitat 1: "Warum unterstellt man den Funktionären der Lehrerverbände böse Absichten?"
Nicht jeder, der einen eingeschränkten intellektuellen Horizont hat, muss "böse Absichten" haben, was aber keine Entschuldigung für elitäres, autoritäres und libertäres Verhalten ist.
Auch "gebildete" Bürger bzw. "Akademiker" sehen manchmal nur den Splitter im Auge des anderen und übersehen den Balken vor der eigenen Nase.
Dass Lehrerverbände und Lehrerinnen/Lehrer immer die Interessen aller Schülerinnen/Schüler vertreten, daran darf man begründete Zweifel haben, zum Beispiel dann, wenn es um den Übertritt auf das Gymnasium bzw. eine höhere Schule geht.
Bei der Übertrittsempfehlung spielen nachweislich und unbestritten nicht nur die Schulleistungen eine Rolle, sondern auch die soziale Herkunft der Kinder. Auch bei identischen Leistungen ist die Empfehlung für ein Kind aus einer Familie der Oberschicht um ein Mehrfaches wahrscheinlicher als für ein Kind aus der Unterschicht oder einer Migrantenfamilie.
Das muss keine bewusste und gezielte Diskriminierung durch die "bösen" Lehrerinnen und "bösen" Lehrer sein, ist aber eine Tatsache. Wie "dumm" ist das denn?
Zitat 2: "Wir könnten längst fast alles öffnen, wenn die asozialen, kindischen Egozentriker in diesem Lande nicht so zahlreich wären und sie sich hätten impfen lassen."
Glauben Sie tatsächlich, wenn in Deutschland 99,9 Prozent - eine Quote von 100,0 Prozent halten vermutlich auch radikale Impfbefürworter für unrealistisch - aller Kindergartenkinder von drei Jahren bis zum ältesten Greis geimpft wären/sind, dass das Corona-Virus vom Planeten verschwunden ist?
Zitat 3: "Da ich weiß, wie dumm viele Menschen sind, hätte ich schon sehr lange die allgemeine Impfpflicht eingeführt."
Da stellt sich in der Tat die Frage: Wenn die "Impfung" nachweislich wirksam ist, die Nebenwirkungen realiter eine vernachlässigbare Größe darstellen und die Hersteller der Impfstoffe eine Haftung für Impfschäden übernehmen (wobei die Gegenbeweispflicht bei den Herstellern liegen sollte), warum gibt es dann noch keine allgemeine gesetzliche Impfpflicht?
Aber diese Frage müssen Sie doch an die verantwortlichen Politiker, Herrn Lauterbach und unsere "demokratisch" gewählte Regierung stellen und nicht an die Bürger, die die "Impfung" kritisieren.
Ihr erster Punkt hat nichts mit dem Thema zu tun. Natürlich gibt es am System Schule viel zu verbessern, auch Lehrer sind zu kritisieren. Aber nicht in dem Zusammenhang aus dem Artikel.
"Glauben Sie tatsächlich, wenn in Deutschland 99,9 Prozent - eine Quote von 100,0 Prozent halten vermutlich auch radikale Impfbefürworter für unrealistisch - aller Kindergartenkinder von drei Jahren bis zum ältesten Greis geimpft wären/sind, dass das Corona-Virus vom Planeten verschwunden ist?"
Nicht vom Planeten verschwunden. Aber selbstverständlich wäre dann das Problem für Deutschland zumindest in diesem Winter erledigt. Was glauben Sie wohl, warum es in Portugal und auch im UK möglich ist, mit sehr hohen Inzidenzen zu leben, ohne dass alles zusammenbricht? Natürlich weil die Impfquoten v.a. bei Älteren sehr viel höher sind!
Hat sich das noch immer nicht herumgesprochen bei Leuten, die ansonsten gut informiert sind?!? Das kann ich mir nur so erklären, dass man das nicht mitbekommen will, weil man in diesem Punkt ein völlig verzerrtes Bild der Realität hat.
Ausgerechnet die Schulpolitik Frankreichs als leuchtendes Vorbild zu nehmen, hat schon etwas.
Warum streikten wohl die meisten Lehrer und selbst die Schulleiter in der letzten Woche? In der Tat vertritt, der Schulminister, übrigens ein eifriger Förderer von Privatschulen, die "Ecole ouverte" während der Pandemie. Liegt es am Egoismus der Pauker oder daran, dass es für einen halbwegs "normalen" Unterricht an allen Ecken und Enden fehlt. In vielen Schulen können noch nicht einmal die Fenster geöffnet werden! Die Eltern mussten ihre Kinder testen lassen. Vor den Apotheken bildeten sich lange Schlangen. Auch Lehrer sind übrigens Eltern. Die Klassen sind nie vollständig. Die FFP" Masken sind nicht vorhanden. Luftreiniger in vielen Fällen ebenfalls nicht. Neuerdings dürfen die Lehrer in den Lehrerzimmern noch nicht einmal im Stehen Kaffee trinken (kein Scherz). Das alles sollen sich die Lehrer und ihre Gewerkschaften mit dem Totschlagargument des Kindeswohls (hinter dem sich im Coroinafall allzu oft das Interesse an der Arbeitskraft der Eltern verbirgt) gefallen lassen?
Und als Kirsche auf der Torte:
Bis einen Tag vor Wiederbeginn der Schulen nach den Ferien, einem Montag, wussten die Schulleiter, Lehrer, Hausmeister, Kantinenangestellten, Sozialarbeiter etc. nicht, wie die neuen Corona-Anweisungen für die Schulen aussehen. Sie erfuhren es am Sonntagabend in einem Interview mit der Zeitung "Le Parisien", einem Bezahlartikel. Was sie nicht erfuhren: das Interview war schon einen Tag alt und wurde per Videoschaltung geführt. Der Schulminister war in den wohlverdienten Ferien - auf Ibiza.
Wenn man liest: "Angeblich wollen sie in dieser Pandemie Kinder „schützen“, dann weiß man - um Thomas Gesterkamp zu zitieren - "gleich, was kommt", Argumente, die denen des französischen Schulministers ähneln wie ein Haar dem anderen (obwohl der gar keine mehr hat).
Ist es wirklich nicht möglich, sich für die Bildung von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, ohne auf die Lehrer einzuhauen unmd ohne Verbänden und Gewerkschaften das vorzuwerfen, was sie - vielleicht sogar zu wenig - tun, nämlich die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten?
Huhu, wir haben 2406 Covid-Patienten auf den deutschen Intensivstationen, erschröckliche 0,0029% der bundesdeutschen Bevölkerung. (Intensivregister/RKI) Achnee, das war vor anderthalb Stunden, jetzt sind es nur 2389 Patienten. Wirklich eine tödliche Pandemie, wir werden alle übermorgen sterben.
Aus der subjektiven Sicht einer Familie aus Kindern und Lehrern:1. Alle Eltern von jüngeren Schulkindern sind genervt und wollen verlässlichen Unterricht in der Schule. Denn ansonsten müssen sie wieder Homeschooling beaufsichtigen, Urlaub oder Kinderkrankentage verbraten etc.
2. Die GEW / Lehrerverbände sprechen aus der Sicht von uralten Lehrern, die lieber nichts mehr mit Kindern zu tun haben wollen und sich stattdessen dort tummeln. Dort hat man nämlich dann keine Unterrichtsvorbereitung mehr, keine ärgerlichen Konferenzen etc. Mit dem echten Leben haben diese Äußerungen nichts zu tun - das arbeitende Personal schüttelt mit dem Kopf.
3. Unter jedem Corona-Artikel tummeln sich die Corona-Fanatiker und haben Angst vor einem Ende der Pandemie. Es kommt so oder so. ;-) Lest euch die Bulletins des RKI's durch (wirklich!!), statt der Paniknachrichten vom Twitterminister.
Danke also für diesen Artikel!
Zitat 1: "Im gehobenen Kleinbürgertum gibt es Neidgefühle gegen LehrerInnen, die auch im Artikel zum Ausdr[u]ck kommen."
Frage: Wo verorten Sie denn "LehrerInnen"? Beim unteren/mittleren Kleinbürgertum oder schon beim Großbürgertum?
Zitat 2: "Ich glaube, der Artikelschreiber ist einfach lebensfremd. Er hat weder Ahnung von Kindern, noch von Schulproblemen, mit denen er sich vom grünen Tisch aus beschäftigt."
Man kann und darf aber davon ausgehen, dass der Autor auch einmal selbst einige Jahre zur Schule gegangen ist und weiß wie das ist, auch wenn das vielleicht schon ein paar Monate her ist.
Zitat 3: "Und die LehrerInnen sind einfach ausgebrannt. Das alles nimmt der Autor einfach nicht zur Kenntnis, eben lebensfremd."
Dass manche "LehrerInnen" ausgebrannt sind, das können Sie doch nicht dem Autor in die Schuhe schieben. Dafür müssen Sie sich bei unseren neoliberal-konservativen Politikern bedanken und denen, die diese Politiker gewählt haben und wählen. Wenn Sie selbst zu diesen Wählern gehören, dann müssen Sie in den Spiegel schauen und sich beim Spiegelbild bedanken.
Nicht die Kritiker von Missständen sind schuld an den Missständen, sondern diejenigen, die diese Missstände zulassen bzw. ignorieren oder sehen Sie das anders?
Völlig verwirrter Artikel. Prekäre Arbeits- und Lehrbedingungen in Schulen für Lehrer und Schüler sollte das Anliegen einer linken Gesellschaftskritik sein. Stattdessen Coronaschwurbelei und völliger Verlust der linken Perspektive. Im Der Freitag manifestieren sich mehr und mehr die schlimmsten sektiererischen Tendenzen, die die Linke schon immer zerrüttet haben. Hier auch noch finanziert von der Rosa Luxemburg Stiftung. Könnte bitte jemand W. Ullmann zurückholen. Danke!
Ich bin selbst Lehrer, Vater und Mitglied in der GEW.
Während der Schulschließungen war ich verzweifelt über die Haltung der GEW. Ich habe gesehen, was der sogenannte Online-Unterricht für die Schüler bedeutet. Ich habe gesehen und gespürt, wie die Schüler die Schule herbei gesehnt haben und wie sie jetzt wieder richtiggehend Angst vor erneuten Schulschließungen haben.
Das einzige Gute daran war, dass man gesehen und gefühlt hat, dass Unterricht eben viel mehr ist als reine Wissensvermittlung und dass eine Online-Konferenz etwas völlig anderes ist als Online-Unterricht.
Ich finde es gut, dass das Thema hier aufgegriffen wird. Natürlich stecken die Gewerkschaftsfunktionäre in einem Dilemma, aber egal wie lautstark die Forderungen nach Schutz der Lehrer aus den eigenen Reihen auch sein mögen, Bildung in dem Sinn wie ich sie verstehe, nämlich als Menschenbildung, ist nur im Präsenzunterricht möglich. Dafür muss man auch mal ein Risiko in Kauf nehmen.
Wenn die GEW noch einmal für Schulschließungen eintritt, trete ich jedenfalls aus der GEW aus. Oder ich bleibe drin und plädiere bei jeder sich bietenden Gelegenheit für eine Änderung des Slogans von der "Bildungsgewerkschaft " hin zu "Bildungsverhinderungsgewerkschaft."
Alles andere als egal war uns Funktionären der GEW, wie es den Schülern in der Pandemie ging. Dass wir als Arbeitnehmervertretung zunächst auf die Gesundheit und den Schutz unserer Kolleginnen achten mussten ist und war unsere Aufgabe, zumal das Ministerium überhaupt keinen Plan hatte und die Kollegen sich teils wie Laborratten fühlten.
Jetzt, nach 2 Jahren ist ja immer noch nichts geregelt. Sowohl Erzieherinnen als auch Lehrkräfte haben wegen Corona ihr Leben gelassen. So zu tun, als hätten alle nur keinen Bock, bis "zum letzen Atemzug" zu kämpfen, überfordert die Erwartungen an diesen Beruf. Es ist zumindest respektlos.
Toller Lehrer! Solche Lehrer braucht das Land!
Er will ein Risiko in Kauf nehmen, damit die Kinder ihre Eltern und Großeltern infizieren. Der sechste Coronatote in Berlin, es war 2020, der Fall ging durch die Presse, war ein Vierzigjähriger Familienvater. Seine Mutter, also die Oma, holte die Enkelin von der Kida ab. Diese infizierte die Oma, die dann ihren Sohn infizierte, der dann an Corona starb und jetzt eine alleinerziehende Mutter hinterlassen hat. Die Oma mußte den Tod ihres Sohnes erdulden, den sie via ihrer Enkelin infiziert hatte. Ist das nicht schrecklich? Wäre nicht passiert, wären die Kidas geschlossen gewesen.
Dieses Risiko wollen sie also in Kauf nehmen? Und, haben sie nicht mitbekommen, die Kinder trinken vor den Coronatest bewußt Colo, weil dadurch angeblich der Schnelltest positiv ausfüllt, denn viele vermissen die Schule nicht, wollen zuhause bleiben. Auch Eltern scheuen das Risiko, sich das Virus ins Haus zu holen. Aber eine Minderheit "toller LehrerInnen" will egoistisch sein/ihr Sendungsbewußtsein ausleben.
Man muß den Eltern zumindest die Wahlfreiheit geben, es wird doch pausenlos von Freiheit geredet, selbst zu entscheiden, ob sie Ihre Kinder in die Schule schicken wollen oder nicht, keinen Präsenszwang!
Die Schulen bleiben hierzulande offen, nicht wegen der Kinder wegen, sondern damit die Eltern "ihre Plagen" los sind und ungestört arbeiten können. So sieht die Realität aus!
Die harmlose Omikronvariante sollte genutzt werden, um endlich Herdenimmunität zu erreichen. Präsenzunterricht wäre dafür ein wichtiger Baustein.
Irrationale, von oben vorgegebene und einstudierte Panikrituale sind da ein denkbar schlechter Ratgeber. Die obrigkeitsorientierten GEW-Funktionäre lassen zudem ungute Erinnerungen gerade in Ostdeutschland an die staatsnahen FDGB-Gewerkschaften aufkommen.
Vollste Zustimmung!
"Die Schulen bleiben hierzulande offen, nicht wegen der Kinder wegen, sondern damit die Eltern "ihre Plagen" los sind und ungestört arbeiten können. So sieht die Realität aus!"
Genau.
Bei vernünftiger Politik in der Vergangenheit, gäbe es nun keinerlei Problem mehr, da dank einer rechtzeitig eingeführten allgemeinen Impfpflicht fast alle vollständig geimpft wären.
Nun, da wir mit dieser vermaledeiten Situation umgehen müssen: Falls die Krankenhäuser gefährlich volllaufen, sollte ein allgemeiner Lockdown her. Dieser muss nur 10 Tage lang sein, Omikron ist ja ein schnellebiges Virus. Auch die Wirtschaft sollte eine klare Ansage bekommen, dass ab einer Hospitalisierungsinzidenz von X fast alles zugemacht werden muss - als Anreiz, das aktiv zu verhindern. Bei der schludrig gehandhabten "Home-Office-Pflicht" sehe ich beispielsweise noch sehr viel Luft nach oben.
Um den Ausfall von versorgungskritischer Infrastruktur zu verhindern, müssen die Mitarbeiter notfalls auch mit Infektion arbeiten - bei mildem Verlauf - und ganztägig FFP2-Masken tragen.
>>…Dafür muss man auch mal ein Risiko in Kauf nehmen.<<
Ihr Engagement in allen Ehren, aber so mutig sind viele Ihrer KollegInnen nicht, das dürfte Ihnen bekannt sein. Es gibt ja viele LehrerInnen, die absoluten Schiss vor einer Infektion haben, die sie dann in die Familie tragen & Risikopersonen (Eltern, kranke Partner usw.) anstecken. (Eine Freundin von mir gehört zu denen.) Das hat natürlich viel mit der Panikstimmung zu tun, die ängstliche Menschen zusätzlich verunsichert. Was sagen Sie denen_ No risk, no fun?
Nun weiß ich nicht, wie hoch der Anteil des Lehrpersonals ist, die die Haltung der GEW begrüßen. Wenn es die Mehrheit ist, dann ist es die Pflicht der Gewerkschaft, deren Interessen zu vertreten.
Die Probleme mit dem Online-Unterricht sind natürlich auch relevant, das Fernhalten der Kids von den Schulen ebenfalls. Wäre es nicht denkbar, eine Aufteilung vorzunehmen? Ein Teil des Lehrpersonals führt (freiwillig) Präsenzunterricht durch, der andere Teil Online-Unterricht. Auf der gleichen freiwilligen Basis gehen die Kids zur Schule oder lernen zu Hause.
Ich denke, dass diese so einseitige Schuldzuweisung ungerecht ist. Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten unter Stress Und dann der ständige Druck mit neuen Anweisungen, Maßnahmen und Plänen. Nee, also ich kann die GEW da so halbwegs verstehen. Von den Lehreinnen und Lehrern wird ein Opfermut verlangt, den Eltern und die Gesellschaft nicht aufbringen.
Schön, dass hier auch ein Kollege Stellung bezieht zu dem Kommentar des Herrn Gesterkamp. Letzterer hat leider keine Ahnung vom herrschenden Schulsystem. Für mich als Lehrer in den Naturwissenschaften bedeutet Unterricht hauptsächlich lernen durch Experimentieren, Schlussfolgerungen ziehen und Erklärungen zu finden und eventuell Vorschläge zu machen, was man noch weiter untersuchen könnte. Das ist nicht in jeder Stunde möglich, doch soll es sich wie ein roter Faden durch die Unterrichtsreihe ziehen. Distanzunterricht ist die neoliberale Unterrichtsform, die der Hampelkoalition gewiss zusagt. Denn hier wird Schule nur noch auf Wissensvermittlung für das zukünftige Humankapital reduziert, wird ausschließlich Unterrichtsstoff konsumiert und sinnlos auswendig gelernt. Das kommt leider dem Teil der Pädagogen entgegen, die diesen Beruf nur ergriffen haben, weil Vati oder Mutti auch Lehrer waren und dadurch viel Freizeit hatten, was heute zwar nicht mehr der Fall ist, aber Kinder glauben es halt gern. Der andere Teil goutiert Distanzunterricht auch, weil man die Kinder nur in Kauf nimmt wegen des sicheren Arbeitsplatzes, der Möglichkeit durch geplante Schwangerschaften für zehn Jahre ein Auszeit zu nehmen und zu wissen, dass diese Stelle für einen blockiert bleibt, selbst wenn man in ein anderes Bundesland umzieht. Die wirklich engagierten Kollegen benötigen für den Distanzunterricht mindestens die doppelte Vorbereitungszeit und eine gute eigene mediale Ausstattung. Experimente sind kaum möglich und finden nur als Vorführung statt. Da ist es auch keine Entschädigung, dass die Kamera einen Einblick in das Kinderzimmer der Schüler gibt oder die andere häusliche Umgebung. Diese Informationen sind für Kollegen natürlich sehr wichtig, wenn auf den Zensurenkonferenzen beschlossen wird, wen man denn in Richtung Abitur weiter auf der Schule belässt, nämlich dann, wenn die Eltern Akademiker sind oder Lokalpolitiker, während man bei deplatzierten Schülern aus sozial schwachen Familien zwar ein hohe Begabung erkennt, die der Schüler aber gar nicht zu nutzen weiß und deshalb eine Berufsausbildung den Eltern nahe legt, mit Nachdruck versteht sich.
Distanzunterricht wirkt ferner im positiven neoliberalen Sinn, weil es die soziale Vereinzelung sehr gut fördert, Solidarität, Sozialverhalten schwinden erfolgreich und so entsteht die zukünftige Helotenarmee für das Internet 4.0, was ja sehr erfreulich ist. Schule als Lernort für Erziehung zum sozialen Menschen mit Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft kann so glücklicherweise völlig unterbunden werden. Woanders findet sie auch nicht statt, also wo kämen wir denn dahin, wenn wir aus Humanitätsduselei die Arbeit der Eltern übernehmen würden?
Schulleiter dagegen haben ganz andere Probleme. Sie sind während des Distanzunterrichtes außerhalb der Schusslinie. Dafür sind sie leider auch seltener in der Zeitung abgebildet, welches den deutschen Schulleiter zutiefst kränkt. Der Vorteil, dass dann auch weniger Skandale in der Presse zu lesen sind, ist nur ein schwacher Trost. Das sind dann die Funktionäre in den Lehrerverbänden, die sich jetzt lautstark zu Wort melden. Liebe Bürger, bitte nicht vergessen, unsere Lehrerschaft hat ein Referendariat absolviert und dort wurde ihnen das Rückgrat gebrochen. Deshalb erwarten Sie nicht zuviel Stehvermögen, denn die Rache des Schulministeriums ist lang. Die Coronapandemie hat wie in der Gesellschaft die Verfilzungen und Abhängigkeiten in dieser Gesellschaft mikroskopisch im Detail bloßgelegt.
Mir ist absolut rätselhaft, wo man immer diese Panik-Sprechpuppen ausgräbt und wie ausgerechnet die das in die Medien schaffen. Naja nicht wirklich.Meine Frau ist Lehrerin und viele Freund und Bekannte auch. Denen hängt das ganze Corona-Gedöns inzwischen sowas von zum Halse raus, inkl. Maskenzauber. Die wollen einfach nur ganz normal Unterricht machen.
Selbst Tomas Pueyo, Erfinder des Lockdown-Slogans "flatten the curve", schwenkt um:
"Solange also keine neue Variante auftaucht, die dem Immunsystem entkommt und eine höhere Virulenz aufweist, sollten wir anfangen, uns zu entspannen und unser Leben so zu leben, wie wir es wollen."
Merkwürdig wirrer Artikel. Der GEW et alii wird eine ubglaubliche Macht zugeschrieben, dabei fordern die permanent Vieles, von dem (oftmals zum Glück) wenig verwirklicht wird. Vielleicht sollte der Verfasser des leicht hetzerisch anmutenden Beitrags auch noch ein Buch schreiben: "Die Corona-Hysteriker" Als Subtext dann sicher etwas à la "Wie arbeitsscheue Lehrergewerkschaften das Land in den Abgrund..." usw.
"unglaubliche Macht"
Endlich mal ein Artikel, der sich der schändlichen Rolle der Lehrerverbände während der letzten zwei Jahre annimmt. Die Aufgabe von Bildungsgewerkschaften wäre es gewesen, wenigstens im Umfeld Schule dafür zu werben, eine offene Debatte um die Coronapolitik einzufordern. Stattdessen wurde der herrschend Angstdiskurs in die Schulen getragen. Kein Aufschrei darüber, dass Schulen zu Testzentren degradiert wurden, dass seit zwei Jahren das oberste Ziel der Schulen die Erziehung zum homo higienicus zu sein scheint. Keine Kritik daran, dass die großen IT-Unternehmen sich die Chance nicht nehmen ließen mit ihren Wirtschaftsinteressen in das Bildungssystem einzudringen. Wo blieb die entschiedene Kritik an der sich verschärfenden Bildungsungerechtigkeit durch Homeschooling? Nichts. Es ging immer nur um die vermeintliche Gesundheit der Lehrer. Ich selbst arbeite als Lehrer an einer Schule und finde es unerträglich täglich nur halbe Gesichter sehen zu dürfen und zu sehen, wie Kollegen im völligen Masken- und Testwahn feststecken. Bildungsgewerkschaften sollen für die Humanisierung der Schulen eintreten, das Gegenteil ist der Fall. Ich habe somit meine Gewerkschaft verlassen. Ein Neuaufbau einer wirklichen Bildungsgewerkschaft steht auf der Tagesordnung!
Um es kurz und knackig zu kommentieren. Ich unterrichte in Berlin Marzahn und aktuell sind unsere Klassen stark ausgedünnt, weil wir bei den Coronatests ständig positive Ergebnisse haben. Wir haben als Lehrer vermutlich mehr engen Kontakt mit infizierten als fast jede andere Berufsgruppen. Viele von uns sind weit über 50 und / oder haben Risikofaktoren.
Wir sehen täglich wie unsere Kinder unter der Pandemie aber eigentlich unter den sozialen Verhältnissen leiden. Denn wir als Lehrer in den sozialen Brennpunkten kriegen jede gesellschaftliche Krise HAUTNAH mit. Armut und Flucht, Drogenmissbrauch, Verwahrlosung, sexualisierte Gewalt, Rechtsextremismus... und jetzt noch die Pandemie. Was sollen wir denn noch alles lösen? Wir sind einfach müde und fühlen uns alleine gelassen und ausgebrannt. Das haben wir mit den Pflegekräften gemeinsam.
Haben Sie noch nicht mitbekommen, dass die Omikron-Variante sich insbesondere durch ihre Immun-Escape-Fähigkeit auszeichnet?
>>Immun-Escape-Fähigkeit<<
Hört sich cool an. Erkläre doch bitte einer virologisch Ungebildeten wie weit Omikron-Viren mit dieser Fähigkeit in das Atmungssystem eindringen können.
Voraus für die Expertise dankend
gelse, neugierige popelige Chemielaborantin i. R.
Nur mal so zur Information:
Die Virologen haben schon seit langem übereinstimmend erklärt, dass bei dem aktuellen Corona-Virus gar keine Herdenimmunität erreichbar ist.
Na, wenn es darum geht, die Corona-Pandemie zu verharmlosen, sind Sie doch sonst auch vornedran mit wahnwitzigen, medizinisch und wissenschaftlich meist unhaltbaren Behauptungen! Was ist los mit Ihnen?
Auch wenn es Sie vermutlich gar nicht interessiert: Immun Escape bedeutet, dass eine Virus-Variante bisher für den Virus gefährlichen Antikörpern - z.B. durch eine vorhergehende Infektion oder infolge einer Impfung erworben - durch entsprechende Mutationen ausweicht, was sich z.B. auf die Infektiösität und/oder Schwerde der Erkrankung auswirken kann.
Noch Fragen?
Ich wiederhole noch mal die Frage:
>>Erkläre doch bitte einer virologisch Ungebildeten wie weit Omikron-Viren mit dieser Fähigkeit in das Atmungssystem eindringen können.<<
Das ist nämlich für die Gefährlichkeit eines SARS-CoV-Virus* relevant.
*"severe acute respiratory syndrome coronavirus" / "Schweres-akutes-Atemwegssyndrom-Coronavirus"
Offensichtlich können das auch die Omikron-Viren, sonst würden ja nicht auch viele Menschen erkranken, sondern auch versterben!
Aber das wollen Ihresgleichen ja gar nicht hören, das Sie ja hierzu eine eigene Meinung haben! Gehe ich Recht in meiner Annahme?
Achtung - mit diesem Herrn ist nicht zu spassen.
Ach, ich finde ihn gelegentlich schon spassig.
>>Aber das wollen Ihresgleichen ja gar nicht hören...<<
Wer ist denn "Ihresgleichen"?
Die zu Beginn der Corona-Pandemie sichtbare Schul-Misere vor dAugen hatte ich im Sommer 2020 einen Traum:
„Die Schulen haben die Sommerferien genutzt, um auf die weitere Pandemieentwicklung nach den Ferien und insbesondere auch auf realistische Beschulungsalternativen vorbereitet zu sein. Dementsprechend wurden alle Schulen an das schnelle Internet angeschlossen, alle Klassenzimmer mit streamingfähigen Kamerasystemen sowie Dokumentensharing, im Idealfall Videokonferenz-Technik ausgestattet, IT-Administratoren organisiert, alle Lehrer in der Bedienung und der pädagogischen Nutzung der digitalen Klassenzimmer geschult.Nach den Sommerferien wurde flächendeckend wieder Präsenzunterricht aufgenommen. Ein oder mehrere Schüler, die wegen Quarantäne zuhause bleiben mußten, konnte mithilfe der installierten Technik aktiv am Unterricht von zuhause teilnehmen. Sollte aufgrund hoher Inzidenzen eine Halbierung der Klassen angezeigt sein, konnte auch dieses Szenario abgebildet werden. Das heißt, diese Art von Hybrid-Unterricht würde nicht funktionierende Beschulungsalternativen wie Wechselunterricht und Distanzunterricht ersetzen, ein evtl. Hin- und Herwechseln zwischen den einzelnen Altenativen überflüssig machen und eine Fokussierung auf ein praktikables Konzept ermöglichen. Nachdem Schule wieder funktionierte, konnte man sich endlich auch verstärkt dem Nachholen des versäumten Schulstoffes widmen.“
Ich erwachte in einem Albtraum
Doch als ich aus meinem Traum erwachte, hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) Anfang September 2020 - also nachdem in einigen Bundesländern die Sommerferien längst zu Ende waren(!) - einen Vier-Stufen-Plan für die Schulen in der Corona-Krise verabschiedet, der allerdings nichts verbindlich festlegte. Darin wurden als Alternativen für den Präsenzunterricht der Wechselunterricht sowie der Distanzunterricht vorgesehen!
Was für eine Mogelpackung! Beide letztgenannten Alternativen sind eine Fata Morgana. Sie mögen in Einzelfällen funktionieren, aber nicht in der Breite! Zumal ja auch die Sommerferien offensichtlich nicht genutzt wurden, um Lernplattformen, IT-Infrastrukturen, Vernetzung, Lehrer entsprechend zu ertüchtigen. Das können sich die Kultusminister zusammen mit ihren Lehrerverbänden dann wohl realistischer für die nächste Pandemie vornehmen! Insofern waren die vielen Stellungnahmen besorgter Lehrerverbände, besorgter Elternverbände, besorgter Politiker hinsichtlich der - in der Realität nicht vorhandenen - Beschulungsalternativen für die Katz!
Und auf die Idee eines Hybrid-Unterrichts ist anscheinend niemand gekommen! Warum einfach, wenn es auch kompliziert - nicht - geht?
Und an dieser Situatiion hat sich bis heute nichts grundsätzliches geändert!