Da schickt der Herr den Paule aus

Kunsthandwerk Norbert Gstreins Roman "Das Handwerk des Tötens" ist ein Roman über die Unmöglichkeit, einen Roman über den Krieg zu schreiben
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Wie schreibt man über den Krieg? Der Journalist Christian Allmayer hat aus Bosnien erzählt, wie streunende Hunde in verlassenen Dörfern Leichen zerrissen und die Berichte von Lagerinsassen über Quälereien wiedergegeben. Schreckliche Geschichten. "Kein Fluß, in dem nicht Tote getrieben wären, kein Platz", lässt der Autor den Ich-Erzähler seines Romans die Lektüre der Allmayerschen Reportagen zusammenfassen, "kein Platz, so schien es mir, an dem man sich in Zukunft nicht fragte, was sich darunter verbarg". Wer will schon lesen, wie ein Mann gezwungen wird, einem anderen die Hoden abzubeißen, außer vielleicht ein perverser Voyeur?

Der Erzähler in Norbert Gstreins Roman Das Handwerk des Tötens will das jedenfalls nicht. "Vie