Das weibliche Gesicht des Krieges

Oral History Viele Frauen aus Osteuropa und der Sowjetunion behielten ihre Weltkriegs-Traumata ein Leben lang für sich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2020

„Erinnerungen verhindern, dass man zu Stein wird“, sagt die russische Schriftstellerin Maria Stepanova. Doch manche Erlebnisse sind so schlimm, dass man sich nicht an sie erinnern mag. Und selbst wenn es guttäte, sie zu erzählen, findet sich nicht immer jemand, der sie hören will. Jahrzehntelang schwiegen viele Frauen in den von den Nazis überfallenen Ländern im Osten über das, was ihnen im Zweiten Weltkrieg widerfuhr. 75 Jahre nach Kriegsende ist, dank systematischer Aufarbeitung von Zeitzeugen-Interviews aus den 1990er und 2000er Jahren – der Oral History – mehr und mehr darüber bekannt. Doch die Diskrepanz zur offiziellen Geschichtsschreibung ist noch immer groß.

Im Geschichtsunterricht lernen Schüler*innen den Hergang