Damien Chazelles „Babylon“: Vom Rausch zum Ruin

Kino Alkohol, Drogen und Exzeß: Damien Chazelles „Babylon“ ist die überlange, aber doch auch kurzweilige Mythisierung der frühen Jahre Hollywoods. Eine Geschichte von Aufstieg und Fall
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2023
In fast jeder Szene als feierwütiges, wild fluchendes, maßloses Wrack zu bestaunen: Margot Robbie als Nellie LaRoy
In fast jeder Szene als feierwütiges, wild fluchendes, maßloses Wrack zu bestaunen: Margot Robbie als Nellie LaRoy

Foto: Paramount

Der Alkohol fließt in Strömen, in einem Nebenzimmer gibt es Schüsseln voller Kokain, eine Jazzband heizt der elegant bis spärlich bekleideten Menge ein, rundherum finden Orgien statt, und schließlich stapft ein Elefant in das Tableau des stetig eskalierenden Exzesses – dies, so vermittelt es Damien Chazelles 188-minütige Tragikomödie Babylon – Rausch der Ekstase zu Beginn, soll das Hollywood im Jahr 1926 sein.

Mittendrin in diesem angeblich kreativen Chaos tummeln sich drei Figuren, die der Wunsch eint, Teil von etwas Größerem, gar „Magischem“ sein zu wollen: das Starlet Nellie LaRoy (Margot Robbie), der bereits etablierte, daueralkoholisierte Stummfilmstar und Frauenheld Jack Conrad (Brad Pitt) und schließlich der un