Dann gibt es kein Europa mehr

Im Gespräch Der frühere portugiesische Staatspräsident Mário Soares will keinen neuen EU-Vertrag, sondern die Vereinigten Staaten von Europa aushandeln
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Auf dem EU-Gipfel Ende Juni war man sich überwiegend einig, einen neuen EU-Vertrag anzustreben, der die gescheiterte Verfassung ersetzt und die Handlungsfähigkeit der auf 27 Staaten gewachsenen Union garantiert. Portugal leitet derzeit als EU-Ratspräsident eine Regierungskonferenz, die bis Ende 2007 ein solches Dokument vorlegen soll. Ob das gelingt, erscheint fraglich.

FREITAG: Die portugiesische Ratspräsidentschaft muss sich mit der Bürde des EU-Vertrages auseinandersetzen, die Angela Merkel als EU-Ratspräsidentin hinterlassen hat. Fühlt sich Ihr Land dem gewachsen?
MARIO SOARES: Es gibt ja noch gar keinen Vertrag. Es gibt nur ein Mandat - und es ist gut möglich, dass Portugal dieser Aufgabe nicht gewachsen ist.

Premier José Sócrates hat