Das Begehren des Körpers

Französische Tradition Markus Orths´ Romanerstling »Corpus« zeigt sprachliches Können und erzählerisches Potenzial
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Die erste Romanveröffentlichung des 1969 geborenen Autors Markus Orths geizt nicht mit schweren Zeichen. Schon der Titel, Corpus, umschreibt das Terrain, auf das sich der Leser begibt: Hier treffen sich Theologie und Anatomie. 23 Kapitel umfasst der Roman, und jedes trägt als Überschrift die lateinische Bezeichnung eines Teils der heiligen Messe nach katholischem Ritus. Mit dem Einzug, »Introitus«, hebt die Erzählung von den beiden Freunden Paul und Christof an, und mit der Entlassung »Ite, missa est«, gelangt sie an ein vorläufiges, offenes Ende. Der Leser aber hat genug erfahren, um das Buch fasziniert und nachdenklich aus den Händen zu legen.

Erst im vergangenen Jahr debütierte Markus Orths, nach zahlreichen Veröffentlichungen i