Das Böse der Anderen

Wie antisemitisch war die DDR? (I) Viele Untersuchungen zeigen, bezogen auf NS-Diktatur und historische Verantwortung war das Problembewusstsein im Osten stärker als im Westen
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Regina General hatte die Freitag-Debatte über den Umgang der DDR mit dem Thema Antisemitismus in der Ausgabe 17/07 eröffnet und sich gegen die Behauptung verwahrt, eine tiefgründige Auseinandersetzung habe es in dieser Hinsicht nicht gegeben. Sie verwies auf den Kultur- und Bildungsbetrieb, der dem Völkermord an den Juden stets einen hohen Stellenwert eingeräumt habe. Ihr antwortete Karsten Laske (Freitag 21/07) mit der These, "der ›Bodensatz‹ des Antisemitismus in der DDR" sei tatsächlich nie abgetragen worden. Die sozialen Ursachen der NS-Vernichtungspolitik habe man verabsolutiert, während die Massenbasis der NS-Diktatur kaum analysiert und das Volk pauschal entschuldet worden sei. - Im Freitag 23/07 hatte sich der Politikwissenschaftler Hara