Das Chaos ist aufgebraucht

IM GESPRÄCH Jürgen Kuttner über seine Rolle als Vorzeige-Ostler und den langen Marsch in die Mediengesellschaft
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FREITAG: Sie haben kürzlich an der Volksbühne ein Programm veranstaltet mit Filmausschnitten aus Indien und aus der DDR. Es hieß "Am Ende des Ganges". War das ein Versuch, Parallelen zwischen fernem und nahen Osten aufzuzeigen?

JÜRGEN KUTTNER: Ich bin eher zufällig auf Indien gekommen. Dorothee Wenner hat ein Buch geschrieben über eine indische Stummfilm-Stunt-Queen. Und sie hat mich eingeladen, sie in Indien zu besuchen. Das war ein guter Anlass, da mal hin zu fahren. In Indien habe ich viel Fernsehen geguckt und viele Filme und hatte dabei Assoziationen: Das ist doch wie Osten in den 60er Jahren, so komisch utopisch. Da wurde so ne ordentliche, saubere Welt gebaut, dass du denkst, du bist in so nem Alfons-Zitterbacke-Film. Schönes Häuschen, ordentli