Das Ende der großen Solidarität

Provisorisch Beijings Wanderarbeiter stellen ein Drittel der Stadtbewohner. Sie werden gebraucht, und sie wollen bleiben. Dennoch leben sie so, als müssten sie morgen fort
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"Die große Solidarität des Volkes lebe 10.000 Jahre!" steht auf dem Tor des Himmlischen Friedens, dem Südeingang zur Verbotenen Stadt. Verboten ist der Zutritt zu dem chinesischen Kaiserpalast schon seit dem Jahr 1924 nicht mehr. Aber der Eintrittspreis in Höhe von 60 Renminbi Yuan, umgerechnet 5.40 Euro, ist für gut ein Drittel der Einwohner von Beijing unerschwinglich. Die Rede ist von einem großen Teil der nach offiziellen Schätzungen 5,1 Millionen Wanderarbeiter, die in Beijing leben. Ihre Zahl wird anhand der Fahrkartenverkäufe anlässlich des traditionellen chinesischen Frühjahrsfestes geschätzt. Dann fahren die Wanderarbeiter in ihren einzigen, einwöchigen Urlaub. Vielleicht sind es auch drei Millionen mehr: Schließlich