Das Ende der Hornbrillen

Musik Noch dominieren Männer den Jazz. Quoten und der Wegfall alter Rollenbilder bringen aber Wandel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2021

Keine andere Musikrichtung ist so in Bewegung wie der Jazz. Noch vor ein paar Jahren galt dieser als tote, in seinen eigenen Traditionen festgefahrene Angelegenheit. Die Zeiten, in denen Giganten wie John Coltrane, Ornette Coleman oder Miles Davis ihre eigene Musik permanent revolutionierten und damit auch den Jazz an sich, schienen endgültig vorbei zu sein.

Doch seit Kurzem tut sich etwas. In Metropolen wie Chicago, London und Berlin erblühen junge Szenen, in denen versucht wird, den althergebrachten Jazzbegriff, so vielgestaltig der auch sein mag, umzukrempeln. Der Londoner Saxofonist Shabaka Hutchings beispielsweise schließt in seinen unzähligen Combos sein Spiel mit Psychedelic-Rock und elektronischer Musik kurz. Und der mit seinem jubilierenden Deep- und Spiritualja