Das Ende einer Beziehung

Umbau der Parteienlandschaft Das modernisierte bürgerliche Milieu des 21. Jahrhunderts braucht den Sozialstaat nicht mehr; der Streit um die Etikettierung der Sozialproteste macht die künftigen politische Bruchlinien sichtbar
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Angesichts der Effekte, die die Hartz-IV-Gesetze für die unmittelbar Betroffenen, darüber hinaus für den größten Teil der einfachen Arbeitnehmerschaft und letztendlich für den Binnenmarkt haben wird, erscheint der Streit um die angemessene Etikettierung der montäglichen Sozialproteste nebensächlich. Doch gerade diese kapriziös wirkende Debatte um Symbole verrät viel über die neuen Kräfteverhältnisse und die künftigen politischen Bruchlinien in der Berliner Republik.

In Politik und den Medien haben nun mehr und mehr die Angehörigen eines modernisierten und individualisierten, hedonistisch wie leistungsorientierten bürgerlichen Milieus das Sagen. Sie mussten sowohl in West- wie in Ostdeutschland keine Armutserfahr