Das Fernsehen ist ein Atomkraftwerk

Medientagebuch Judenwitze bei "Big Brother" wecken dahindämmernde Zuschauer und die Pawlowschen Hunde des Medienbetriebs
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In Hürth bei Köln hat die TV-Produktionsfirma Endemol einen Container gebaut und ein paar Leute hineingesteckt, von denen nicht bekannt ist, dass sie zu den Geistesgrößen unserer Epoche gehören. Was diese Leute rund um die Uhr treiben und quasseln, kann jeder, der das erquicklich findet, live im Bezahlfernsehen von Premiere verfolgen. Mindestens 50.000 Deutsche finden das offenbar erquicklich, denn sie haben Big Brother live bei Premiere abonniert. Behauptet jedenfalls Premiere-Chef Georg Kofler, der seit gut einer Woche ziemlichen Ärger hat, denn Anfang Oktober hat einer der Container-Insassen, ein 22-jähriger italienischer Kellner namens Michele, nachts um halb drei Judenwitze erzählt.

Soviel wissen wir, aber wir wissen es nur, weil mit einigen Tage