Das Fest am Schlagbaum

Kongo/Ruanda Machtlos begleiten die UN-Blauhelme den Exodus - und freuen sich, wenn sie selbst dem Krisengebiet entrinnen
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Am Morgen fahren Lastwagen und Busse mit dem schwarzen UN-Schriftzug von Goma nach Gisenij. Beide Städte liegen am malerischen Kivu-See und doch ist das, was sie trennt, groß und bedeutungsvoll. Denn in Goma, der Provinzhauptstadt des ostkongolesischen Nord-Kivu, herrscht Krieg. Hunger, Cholera und Angst grassieren in den Flüchtlingscamps in und um die Stadt, täglich jagt ein Gerücht das andere: Rebellenführer Laurent Nkunda werde Goma bis zum Jahresende doch noch ein einnehmen, vielleicht sogar schon nächste Woche. Nein, Nkunda wolle sich mit den Aufständischen des Nordens verbünden. Angola hat bereits Soldaten in die Kivu-Provinz geschickt, um dem unberechenbaren Tutsi-General in den Arm zu fallen.

Wer wie ich im ruandischen Gisenij sitzt, dem