Das Fräulein-Schicksal

Literatur Judith Hermann hat ein neues Buch geschrieben. Aber was ist aus den anderen Autorinnen ihrer Generation geworden?
Exklusiv für Abonnent:innen

„Naiv ist das nur in einem äußerst raffinierten Sinn“, urteilte der Spiegel-Kritiker Volker Hage über Sommerhaus, später, das Debüt von Judith Hermann, und schlug die Autorin jenem von ihm selbst ausgerufenen „Fräuleinwunder“ zu. Zehn Jahre ist das nun her. Fräuleinwunder: das meinte nicht nur naive Raffinesse und „poetisch unbefangenes“ Erzählen, sondern auch fotogene Frauen und nicht selten eine „recht stolze Verkaufsbilanz“.

Eine heftig kritisierte und oft belächelte Charakterisierung, aber Hand aufs Herz, war sie im Fall der damals 25-jährigen Zoë Jenny und ihres Bestsellers Das Blütenstaubzimmer so unzutreffend? Was macht die früh erfolgreich gewordene Schweizer Autorin heut