Das Freizeichen hören

DDR-Familiensaga Marion Brasch hat ein mitreißendes Buch über ihre erste Lebenshälfte geschrieben. Hauptfigur ist nicht der berühmte Bruder Thomas, sondern der linientreue Vater
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Das Schöne an der DDR ist, dass jeder Bewohner über sie eine interessante Geschichte erzählen könnte: seine Lebensgeschichte. Die Nachgeborenen staunen über die archaischen Verhältnisse, in denen man gelebt hat – wie auch immer sie sie bewerten –, und selbst staunt man ja auch schon, wie historisch man sich geworden ist. Manchmal kann man sich mit fremden Erzählungen identifizieren, manchmal provozieren sie Widerspruch. Je nach familiären Voraussetzungen, Veranlagung, Zufall, Ort und Jahrzehnt, in dem einer geboren ist, wurde die DDR ganz anders erlebt. Deshalb bleibt das Zeitzeugen-TV, in dem einzelne Personen authentische Einschätzungen zu irgendwelchen Themen abgeben, immer so unbefriedigend, es müssten auch noch alle anderen