Das Gespenst heißt Chávez

Ecuador Nach dem achten Präsidentenwechsel seit 1996 könnte demnächst auch der "venezolanische Weg" nicht mehr ausgeschlossen sein
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Fünf Dollar kann der Café-Besitzer in Otavalo, einem malerischen Städtchen im Norden Ecuadors, nicht wechseln. "Tut mir leid, Señor, aber wir sind hier besser im Umtauschen von Präsidenten als von Fünf-Dollar-Scheinen", sagt er mit freundlichem Grinsen und hat Recht: Seit 1996 hat Ecuador acht Präsidenten verschlissen. Freilich waren die Gründe von Fall zu Fall recht unterschiedlich. So wurde etwa 1997 Abdala Bucaram gezwungen, das Feld zu räumen, nachdem ihm das Parlament "geistige Inkapazität" bescheinigt hatte. Zuvor schon durfte sich dieser Präsident des Beinamens "el Loco" (der Verrückte) erfreuen.

Der mittlerweile vorletzte Staatschef Lucio Gutiérrez musste vor genau einem Monat aufgeben, weil 62 von insgesamt 100 Abgeor