Das Gift im Apfelkuchen

Positive Verweigerung In seinem Roman "Die Korrekturen" und seinen Essays über "Die Kunst der Einsamkeit" kämpft Jonathan Franzen gegen den Niedergang der Literatur
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Als im Juni letzten Jahres Jonathan Franzens Roman Die Korrekturen auch auf dem deutschen Markt erschien, schien das manchen wie eine Art vorgezogenes Weihnachten, an dem der Gemeinde der Buchanbeter ein neuer Heiland erschienen war. Das Feuilleton überschlug sich in Lobeshymnen. Des Staunens wollte es Monate lang kein Ende nehmen. Das Thema des Romans, der Wunsch von Enid Lambert, ein letztes Mal mit ihren Kindern im alten Familienhaus in der Kleinstadt St. Jude im amerikanischen Mittelwesten Weihnachten zu feiern, war eine Steilvorlage für die Marketingstrategie bis zum Jahresende 2002. Auf einer Kaskade von Rezensionen schwamm Franzens opus magnus zum Verkaufswunder unterm Weihnachtsbaum. Noch in ihrer Weihnachtsausgabe schwärmte die, auch wenn es darum geht, sich üb