Das harte Brot der Revolution

Libyen Die Straßen sind immer noch dreckig, aber die Bewohner atmen die Freiheit. Am Jahrestag der Revolution schwanken sie zwischen Wut und Hoffnung
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Die Menschen in Libyen haben ein Sprichwort: ‚Wenn das Brot billig ist, ist das Leben gut’“, sagt Ayman Bin Saud. Der 33-Jährige sitzt in seinem kleinen Computerladen im Zentrum Benghasis. Die Straße vor dem Laden ist mit Müll und Schlaglöchern übersät. Auf dem Schreibtisch steht ein Bild von ihm und seinem besten Freund in Taucheranzügen am Strand. Der Freund wurde während der Revolution von Gaddafis Truppen getötet.

Benghasi ist der zweitwichtigste Ort Libyens und die größte Stadt im Osten des Landes. Hier begann vor einem Jahr die Revolution gegen Diktator Muammar al-Gaddafi. Schon Wochen später war die Stadt befreit, und die Frontlinie verschob sich Richtung Westen: Brega, Misrata, Zintan, Tripoli und schlie