Das Haus am Tschawtschawadse

Georgien Viktor und Marina oder: warum verliebt man sich in ein Land, das stets am Rande von Anarchie und Chaos lebt?
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An Sonnentagen ist Viktor der erste, der das Haus verlässt. Noch wenn es dunkel ist, steht er am Küchenfester und wartet, bis die ersten Strahlen über die Dächer gekrochen kommen und die Allee Tschawtschawadse in Licht tauchen. Dann geht Viktor in den Hof und setzt sich auf das letzte Brett, das von der einstigen Holzbank blieb. Manchmal füttert er streunende Katzen. Manchmal sieht er hinter den vergitterten Fenstern des Erdgeschosses Marinas schwarzgefärbten Haarschopf. Manchmal hört er, wie sie morgens schon auf dem verstimmten Flügel spielt, ein paar Töne nur, dann schließt sie den Deckel wieder und poliert ihre Fingerabdrücke vom Holz.

Wie Viktor hat Marina eine kleine überdachte Veranda, auf der sie die Kartoffeln und den Wein