Das Jetzt ist super

Netzkultur Wenn die Feuilletons „Buh“ rufen, schaut Kathrin Passig lieber hin und hat Spaß am Neuen. Man kann von ihr nur lernen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019

Kathrin Passig wird älter. Das merkt man daran, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung langsam, aber sicher von der Kategorie „wahnsinnig schlau“ in die Kategorie „eigentümlich weise“ wechselt. Wer Passig bei Vorträgen oder auf Podien erlebt, wer ihre Essays liest, die sie gelegentlich in Zeitungen und Magazine streut, darf staunen. Ganz beeindruckend wirkt die immer größere Ruhe und die immer lakonischere Souveränität, mit der sie über aktuelle und nächste Entwicklungen der Netzkultur spricht.

Wo andere im aufschwellenden und überkochenden Durcheinander einer digitalisierten Gegenwart geblendet sind oder schwarz sehen, wo sie verzweifelt schweigen, sich die Finger wund twittern, abstumpfen oder ausfallend werd