Das kommt nicht von außen

Raubbau Was Epidemien mit der Zerstörung intakter Ökosysteme durch den Menschen zu tun haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2020
Links: Ultradünnschicht von Corona-Viren (rot) im Inneren einer Wirtszelle. Rechts: Luftbild gerodeter Amazonas-Flächen
Links: Ultradünnschicht von Corona-Viren (rot) im Inneren einer Wirtszelle. Rechts: Luftbild gerodeter Amazonas-Flächen

Fotos: Gelderblom/Eye of Science/Agentur Focus, Cris Bouroncle/AFP/Getty Images (rechts)

Man hört und liest das derzeit häufig: das Coronavirus sei für Umwelt und Klima gut. Oder: esoterisches Geraune, dass „der Planet“ jetzt „zurückschlage“. Das ist nicht nur zynisch und menschenverachtend, schließlich werden bereits jetzt Erkrankte selektiert und sterben gelassen. Es ist falsch. Corona hat dieselbe strukturelle Ursache wie die ökologische und soziale Krise, zu der der Klimawandel, die Naturzerstörung wie die maroden Gesundheitssysteme gehören. Sie ist in der kapitalistischen Produktion und Ausbeutung der Natur zu suchen, in der imperialen Lebensweise der reichen Länder des Nordens, in der neoliberalen Ideologie.

Mehr als zwei Drittel der Erreger, die Epidemien wie Ebola, Zika oder die Vogelgrippe auslös