Das Leben der Amerikaner

Schnüre In Siri Hustvedts neuem Roman "Das Leiden eines Amerikaners" finden zwei Kinder die Notizen ihres toten Vaters
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Hatten Siri Hustvedts erste Romane Die unsichtbare Frau (1992) und Die Verzauberung der Lily Dahl (1996) nur eine Kultgemeinschaft von Lesern angezogen, wurde ihr letztes Buch Was ich liebte (2003) zu einem weltweiten Erfolg, der viele überraschte. Schließlich hatte die 52-jährige Autorin aus Brooklyn in der Geschichte um den jüdischen Kunsthistoriker Leo Hertzberg, der seinen einzigen Sohn bei einem Feriencamp-Unfall verliert, so massentaugliche Themen wie Georges Didi-Hubermans Theorie der Hysterie verarbeitet.

Auf der Oberfläche wirken Hustvedts Bücher wie mysteriöse Detektivgeschichten, die den Leser durch ihre kriminalistische Logik und ihre luzide Sprache in den Bann ziehen, womit sich ein Großteil ihrer Popularität erklärt. Idealerwe