Das Leid und die Pose

Im Kino Der Dokumentarfilm "War Photographer" von Christian Frei zeigt James Nachtwey bei der Arbeit und die Kriegsphotographie als Produkt
Exklusiv für Abonnent:innen

Von dem amerikanischen Fotojournalisten James Nachtwey erschien vor zwei Jahren ein Band mit dem Titel Inferno, in dem er seine Aufnahmen von den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt versammelte. Den Bildern ist ein Satz von Dante vorangestellt, der besagt, es brauche immer einen Botschafter, um der Welt von den verlorenen Menschen zu berichten. Nachtwey, der vielleicht berühmteste lebende Kriegsfotograf, Mitglied der Agentur Magnum, versteht sich als solch ein Botschafter.
Auch wenn seine zuerst in Time oder dem Stern publizierten Bilder nun in einem Kunstkontext erscheinen, sieht er sich nicht als Künstler. Fotografie ist ihm zu allererst ein Instrument, mit dem sich soziales Bewusstsein herstellen lässt. Nachtwey berichtet von Kriegen und Gräueln, vom Tod und dem L