Das Meer war weit

Sittenbilder In ihren Erzählungen "Sommergäste in Trouville" gibt Undine Gruenter eine neue Probe ihres phantastischen Realismus
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Eugène Boudin taucht nur am Rande auf. Genauer gesagt: zwei Mal. Ein Paar aus Paris, das im Januar im Hotel St. James in Trouville absteigt, will sich im Nachbarort die Boudin-Ausstellung ansehen. Zwei Kunststudentinnen verspotten ihren Lehrer, er vergrabe sich zu sehr in dem kleinen Küstenort und hänge sklavisch an dem Vorbild Boudin. Es gibt ein paar Anspielungen auf die impressionistische "Schule von Honfleur", auf Claude Monet und Johan Barthold Jongkind, die Weggefährten Eugène Boudins. Das ist es aber auch schon. Fast könnte man meinen, Undine Gruenter wolle es in ihrem letzten Buch Sommergäste in Trouville vermeiden, die Aufmerksamkeit allzu sehr auf den "Impressionisten der ersten Stunde" zu lenken. Kann man von Trouville sprechen und von Boudin s