Das missbrauchte Gedenken

13. Februar Zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens droht die Friedensmahnung im braunen Tritt unterzugehen
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Ein Plakat hat die Dresdner Stadtverwaltung zum bevorstehenden 60. Zerstörungsgedenken in Auftrag gegeben. Es zeigt auf grauem Hintergrund den dominanten Schriftzug "13. Februar" und eine Reihe von Städtenamen, die im 20. Jahrhundert ebenfalls Opfer von Kriegszerstörungen wurden. Die Liste reicht bis hin zu Bagdad oder Grosny, Dresden 1945 mittendrin und nur leicht hervorgehoben. In gleicher Weise sind die Umschlagseiten der beiden städtischen Broschüren zum Gedenktag gestaltet, flankiert von einer nur schwer decodierbaren Grafikmontage aus aufgerissenem Straßenpflaster und Grabstelen.

Dass die Plakate nun das Stadtbild dominieren würden, lässt sich nicht gerade sagen. Äußerlich deutet in Dresden nichts auf den bevorstehenden Jahrestag hin.