Das Misstrauen wächst

Deutsche Zustände Abstiegsängste verursachen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten. Die Forschergruppe um Wilhelm Heitmeyer präsentiert neue Ergebnisse
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Es ist ein merkwürdig altmodisch klingender Begriff, den ein Team des Sozialwissenschaftlers Wilhelm Heitmeyer aus Bielefeld bemüht, um das zentrale Phänomen ihrer Studie zu beschreiben: "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Im mittlerweile vierten Jahr von insgesamt zehn liegen nun die Ergebnisse zum Thema Deutsche Zustände vor. Mit Menschenfeindlichkeit haben die Sozialforscher einen verschüttet geglaubten Terminus wieder ausgegraben: Er beschreibt eine mentale Haltung, die schwache Gruppen der Gesellschaft abwertet und ausgrenzt, Personen etwa, die aus dem Ausland kommen, eine andere Religion haben, sexuell anders orientiert sind oder aus anderen Gründen von der "Norm" abweichen.

Circa 60 Prozent der Deutschen finden beispielsweise, es würden zu vie