Das neue Modell: Billiger Arbeitsnomade

Hartz-Kommission Der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel über einen radikalen Tabu-Bruch und neuen Gesellschaftsvertrag
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FREITAG: Wäre das Hartz-Papier für Sie akzeptabel, würde es zusammen mit einem Investitionsprogramm vorgestellt, das auf neue Arbeitsplätze zielt?
RUDOLF HICKEL: Für mich steht und fällt die gesamte Arbeitsmarktreform, wie sie Hartz jetzt vorgestellt hat, mit Antworten auf folgende Fragen. Gibt es mehr Wachstum? Entsteht zusätzliche Nachfrage? Ergeben sich daraus neue, rentable Arbeitsplätze? Nehme ich diese Kriterien, bleibt als Fazit: Bei Hartz steht die Stärkung des Wirtschaftswachstums nicht im Vordergrund. Im Kern geht es nicht um die Schaffung rentabler Arbeitsplätze. Ich sage es zugespitzt - angestrebt wird ein radikaler Tabubruch im Umgang mit Arbeitslosen. Der Preis, den künftig unverschuldet arbeitslos Gewordene zahlen mü