Das Orakel der Mächtigen

ZENTRALASIEN Je länger die Schlacht um Tschetschenien dauert, desto nachdrücklicher wird auch von Turkmenistan bis Kirgistan die "islamische Gefahr" beschworen
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Geht das Gespenst des Dschihad auch zwischen dem Kaspischen Meer und der Westgrenze Chinas um? Zeigt es sich im brachialen Machtwillen islamischer Gotteskrieger, denen Destabilisierung bis hin zum Bürgerkrieg als Dividende des Tschetschenien-Konflikts hoch willkommen ist? Sind sie verwandt oder gar verschwistert mit den Prätorianergarden der Taleban-Oberen in Kabul? Die Schreckensszenarien für Zentralasien geraten um so alarmierender, je länger im Nordkaukasus gekämpft wird.

Kolportiert werden die apokalyptischen Visionen von vielen. Besonders gern aber von den Führungseliten in den Staaten der Region selbst - in Kirgistan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und Kasachstan. Die einstigen Sowjetrepubliken sind derzeit ausnahmslos dem Patronat demokratisch l