Das richtige Bild im Falschen

Medien Kann man die Welt verbessern, indem man für Boulevard-Zeitungen als Fotograf arbeitet? Kai Horstmann sieht da keinen Widerspruch. Porträt eines Paparazzos mit Anspruch
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Das Wort hört er nicht gern. Kai Horstmann will nicht „Paparazzo“ genannt werden. Wenn er über seinen Beruf spricht, bevorzugt er die neutrale Formulierung „Pressefotograf“. Es komme zwar vor, dass er die Privatsphäre anderer verletze und sie gegen ihren Willen fotografiere, doch das „Paparazzen-Zeug“ mache nur einen kleinen Teil seiner Arbeit aus. Die Frage sei immer, wer da aus welchen Gründen abgebildet werde. „Auf das Ziel kommt es an: Menschen, die andere psychisch zerstört haben, sollten ohne Balken vor dem Gesicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden.“ Er zählt Nazis, Stasi-Prominente und Sexualstraftäter auf. Beim Fotografieren denke er oft an die vielen Opfer von Misshandlungen und Folter, mit