Das ungarische Modell

Polen Einer breiten Opposition fehlen Ideen und Fortune, um bei der Sejm-Wahl die regierende PiS zu schlagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2019
Die graue Eminenz der PiS: Jarosław Kaczyński
Die graue Eminenz der PiS: Jarosław Kaczyński

Foto: Omar Marques/Getty Images

Halina Kocek ist unermüdlich. An einem verregneten Oktobertag steht die Aktivistin der Protestinitiative „Komitee zur Verteidigung der Demokratie“ (KOD) am Markt im südpolnischen Gliwice, um gegen die polnische Regierung zu trommeln. „Ich habe mich bis zum Jahr 2015 nicht politisch engagiert. Ich dachte, dass ich in einem freien, demokratischen Staat lebe“, sagt sie. Dann jedoch habe die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ihre Angriffe auf die Justiz gestartet – und die Pensionärin fühlte sich herausgefordert. Während Kocek dem nächsten Passanten einen Flyer mit dem Aufruf zur Wahlteilnahme in die Hand drückt, überlegt Sławomir Neumann – bis vor Kurzem Fraktionschef der liberalkonservativen Oppositionsallian