Das ungeschützte Sprechen

Hofnarr Adolf Muschg, Präsident der Berliner Akademie der Künste, über die Künste in der Demokratie und die Verschiedenheit Europas
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Kurz nach seinem 69. Geburtstag wählte ihn die Berliner Akademie der Künste im Mai zu ihrem Präsidenten. Als Nachfolger des ungarischen Schriftstellerkollegen György Konrád. Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Muschg war dies ganz sicher nicht, denn dieses Amt ist kein Geschenk. Heute bereits - nach fünf Amtsmonaten - weiß Muschg, dass er mit den 14 Tagen, die er jeden Monat seinem Amt und Berlin geben will, nicht auskommt. In diesem Herbst erschienen bei Suhrkamp unter dem Titel Gehen kann ich allein neue Liebesgeschichten von ihm. Aber ob es auch eine Liebesgeschichte zwischen dem Schriftsteller und der Berliner Akademie wird, muss sich erst beweisen. Literarisch kehrte Muschg in den beinah vierzig Jahren seines Schreibens von Zeit zu Zeit