Bevor Sie sorglos beginnen zu lesen: Ich empfehle für die Dauer dieses Textes die Luft anzuhalten, denn Sie werden sich während des Lesens fragen, was Sie da eigentlich einatmen. Und je weiter Sie kommen, desto weniger werden Ihnen die Antworten gefallen. Die Lesedauer dieses Textes dürfte etwa zweieinhalb Minuten betragen, das ist zu schaffen.
Mit jedem Atemzug nehmen Sie normalerweise größtenteils Stickstoff, etwas Sauerstoff und sehr geringe Mengen Argon, Kohlendioxid, Wasserstoff und andere Edelgase auf. Das wäre die gute Luft. Dazu kommt noch die schlechte Luft, also etwa Abgase, Rauch oder Ammoniak.
Was Ihnen bislang aber noch niemand erzählt hat: Sie atmen auch jede Menge Pestizide ein, und zwar ziemlich egal wo Sie wohnen, ob neben einem konventionellen oder neben einem Bio-Acker, am Rande eines Naturschutzgebietes, im Bayerischen Wald oder mitten in Berlin. Das ist das Ergebnis einer vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und dem Umweltinstitut München in Auftrag gegebenen Studie. An 163 über ganz Deutschland verteilten Messpunkten wiesen die Forscher unheimliche Cocktails von bis zu 34 Pestiziden auf einmal nach. Omnipräsent: das als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat. Insgesamt fanden die Forscher 138 landwirtschaftlich genutzte Substanzen in der Luft, auf Baumrinden und in Bienenbrot. Falls Ihnen das schon den Atem verschlagen hat (schön weiter die Luft anhalten!), dann machen Sie sich auf das hier gefasst: 41 dieser Substanzen sind gar nicht in Deutschland zugelassen. Dazu zählen das zu DDR-Zeiten versprühte DDT oder das Insektizid Chlorpyrifos, das im Obstanbau in Süd- und Osteuropa eingesetzt wird.
Das alles zeigt: Pestizide verwehen viel weiter, als die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit behauptet. Diese ist für deren Zulassung zuständig. Über Glyphosat schreibt die Behörde etwa: „Ein Ferntransport durch die Luft kann ausgeschlossen werden.“
Vom Winde verweht wird wohl nichts so schnell, einmal versprüht, überdauern die Giftstoffe offenbar jahrzehntelang in der Natur und eben in der Luft. Egal wo Sie leben oder was Sie essen, Sie nehmen diese Stoffe jeden Tag in Ihren Körper auf. Glyphosat etwa wurde in einer anderen Studie im Urin von 99,6 Prozent der Probanden nachgewiesen.
Was das mit Ihnen macht, weiß niemand. Bevor Sie nun wieder einatmen daher ein freundschaftlicher Rat: Setzen Sie sich vorher eine Atemmaske auf, die dürften Sie aus anderem Anlass ja sicher zur Hand haben.
Kommentare 3
Zitat: "Was das mit Ihnen macht, weiß niemand."
Genau das aber ist das grundlegende und zentrale Problem. Solange man keine unmittelbare Kausalität zwischen Ursache und Wirkung herstellen kann und niemand beim Verzehr von Gemüse, Obst usw. sofort tot umfällt, wird die Thematik von den meisten Menschen ganz offenkundig ignoriert. Die langfristigen (gesundheitlichen) Folgen interessieren leider nur wenige.
Auch vom einmaligen Konsum einer Zigarette/Zigarre stirbt fast niemand sofort und dennoch hat es sich bei den ignorantesten Rauchern inzwischen herumgesprochen, dass Rauchen langfristig und in äußerst mannigfaltiger Art und Weise der Gesundheit schadet.
>>...dass Rauchen langfristig und in äußerst mannigfaltiger Art und Weise der Gesundheit schadet.<<
Na ja, wenn ein/e Raucher/in an Lungenkrebs erkrankt weiss man sofort woher das kommt. Wenn ein/e Nichtraucher/in an Lungenkrebs erkrankt weiss man es nicht und man will es auch nicht wissen: Erkenntnisse könnten politisch inkorrekt sein.
Luftverschmutzung? Papperlapapp !Im Vergleich zum wirklich "allereinzigsten," wichtigsten, uns alle ernsthaft bedrohenden aktuellen Welt-Hauptproblem ist das doch nun wahrlich absolut zu vernachlässigender Kinderkram.
Ich meine, wenn das tatsächlich gefährlich oder lebensbedrohlich wäre, hätten doch die um uns gerade so eindrücklich besorgten Regierungen sicherlich schon grossflächig Massentests angeordnet und würden die Ergebnisse täglich veröffentlichen und "Massnahmen" ergreifen.
Und die BMGF hätte auch schon Milliardenbeiträge "gespendet" oder aber einen Impfstoff entwickeln lassen, der die paar Giftstoffe neutralisieren könnte.
Würden Sie doch, oder?
"Im Jahr 2012 seien geschätzte acht Millionen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern an den Folgen des Kontakts mit verseuchter Luft, verunreinigtem Wasser oder kontaminierter Erde gestorben."
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/blei-pestizide-quecksilber-millionen-tote-durch-umweltgifte-a-1058903.html